Meine Werkstatt und Brennöfen

Meine Töpfer DrehscheibeMeine Arbeit gestaltet sich abwechslungsreich. Die sehr unterschiedlichen keramischen Techniken haben immer eines gemeinsam. Es ist „Gebrauchskeramik mit Bodenhaftung“ in einem großen Spektrum vom Kachelofen bis zur japanischen Raku Teeschale, oder vom Hausnummernschild bis zum Bierkrug. Das jeweilige Produkt fertige ich ohne Kompromiss in der dafür idealsten Arbeits- und Brenntechnik.

Meine Keramik entsteht überwiegend auf der Drehscheibe, verschiedene Artikel der Haus- und Gartenkeramik entstehen in baukeramischer, oder kombinierter dreh- und baukeramischer Fertigung.

In 1-2 Monate dauernden Epochen fertige ich die unterschiedlichen Produkte in Serien und beschließe diese intensiven Arbeitsphasen mit den jeweils dafür erforderlichen Bränden. Eine guter Lagervorrat verschafft mir die entsprechende Muße für eine völlig andere neue Epoche.

Altes Bild von mir und meinem BrennofenNähere Einzelheiten zu den Arbeitstechniken finden Sie als Information zu den jeweiligen Produkten: Rakuware, Geschirr für das Mittelalter, Keramik für Haus und Garten, sowie die besonderen Serien wie „Boxboidl-Weinkühler“, Butterkühler oder Bierkrüge.

Außer der hier im Onlineshop angebotenen Keramik fertige ich auch Geschirr für den Alttag im Stile der hier angebotenen Butterkühler. Dieses hat den fortentwickelten Charakter traditioneller bäuerlicher Irdenware, nicht nur fränkischen Ursprungs.

 Die Brennöfen

Der Rakubrennofen

Altes Bild meies Raku-Brennofens

Seit Beginn baute ich mir den Raku-Brennofen selbst. Vom anfänglich einfachen Bautyp bis zur sehr verfeinerten heutigen Konstruktion, der 5. Abwandlung meines Raku-Brennofens, befeuere ich diese immer schon mit Holz. Der Ofen steht im Freien ohne Dach. Das Brennen ist nur nach vorheriger guter Wettervoraussage möglich!

Mein heutiger, 1993 gebauter Rakubrennofen steht auf einem Betonfundament und hat eine dreischalige Außenwand. Nach der unten liegenden Feuerung mit Eisenrost, folgt der Umbrand in die Brennkammer, die zum Be- und Entladen von oben geöffnet werden kann. Dahinter ist ein kurzer Kamin.

Altes Bild von meinem großen Brennofen und mir

Die Brennkammer hat etwa 300 l Volumen bei ca. 3000 qcm Grundfläche, wobei Rakuware beim Glasurbrand mit der Eisenzange am heißen Ofen bekanntlich nur auf einer Ebene eingesetzt werden kann.
Beim Glasurbrand setze ich etwa im Stundenrhythmus die zu brennende Ware ein und wieder aus. Da der Ofen sehr gut isoliert ist, fällt die Temperatur des Ofens beim Ausbau sehr angenehm ab und steigt beim erneuten Befeuern wieder schnell an. Das erleichtert etwas die heikle Arbeit beim Ein- und Aussetzen der Ware mit der langen Eisenzange.

Das Aussetzen der Ware geschieht auf mehrere Etappen. Weitere Informationen zur Raku Technik und der Geschichte des Raku finden Sie, wenn Sie dem Raku Keramik Link folgen. Wenn ich etwa 5 - 8 Teile dem Ofen entnommen habe und die Glasur der Ware sich mit leisem und ansteigendem Ping-ping bemerkbar macht, kommen die Teile schnell in ein Strohbett in einer verschließbaren Metalltonne. Hier möchte ich die französische Rakutöpferin Christine Fabre zitieren, die diese „Musik der Teeschalen“ wunderbar beschreibt: „Wenn sie nicht singen würden, man müsste glauben, sie würden leiden!“

Ich arbeite an meinem Raku BrennofenRakuware muß, um den Temperaturschock von 1000 º C auf Außentemperatur in kürzester Zeit gut überstehen zu können, einem hochschamottierten Scherben aufweisen. Dieser Umstand macht ihn unplastisch, porös und der Klang einer Teeschale ist leicht gedämpft. Dies hat jedoch stets die Teemeister erfreut, da das Schlagen des grünen Tees mit dem Chasen die Stille des Teeraumes nicht so stört, wie der hohe Klang einer Teeschale aus Steinzeug oder Porzellan.

 

Der "Olsen"-Holzbrennofen

Mein großer Olsen Brennofen

1992 -1993 erfolgte die Planung und der Bau meines mit Holz zu befeuerten Brennofens vom Konstruktionstyp „Olsen“, mit zwei unterzügigen und gegenläufigen Feuerungen. Dieser große Holzbrennofen (Brennkammer ca. 1300 l Volumen) mit schwenkbarer Brennkammertüre steht in einer eigens dafür erbauten luftigen Halle. Er wird multifunktionell genutzt, für Schrühbrände, Brände um die 1050 º C und für Steinzeugbrände bis 1300 º C. Besonders mein Mittelalter Geschirr bekommt durch den Brand im Holzbrennofen sein unverwechselbaren "Mittelalter Stil". Bis 2016 verwendete ich zum mäßigen Salzen Näpfchen, die mit Salz gefüllt zwischen der Ware verteilt waren. Seitdem salze ich über die Feuerungen mit größerem Einsatz von Kochsalz.

Die Kontrolle über die Brenntemperatur erfolgt über zwei „Gucklöcher“, in denen während des Brandes sogenannte keramische Segerkegel sichtbar werden, welche die jeweilige exakte Temperatur durch ein einmaliges Umfallen anzeigen. Zusätzlich wird ein elektrisches Pyrometer und "Ziehproben - Ziehringe" eingesetzt. Ebenso wichtig, wie diese technischen Hilfsmittel, ist jedoch die Beobachtung der Brenntemperatur über die jeweilige Glutfarbe, die Rauch- und Flammenentwicklung im Brennraum, im und auf dem Kamin, sowie ganz am Anfang das Erfühlen der Luftfeuchtigkeit im unteren Teil des Kamins mit der Hand.

Der Elektro-Ofen

Mein Elektro-BrennofenEin kleinerer E-Ofen ist für Vieles gut. Zwar nur mit großen Einschränkungen, ist dieser jedoch sehr schnell einsetzbar. Schrühbrände, Ofenkacheln, irdenes Geschirr, die blauen Weinkühlerserien oder Käseglocken werden vor allem in der kälteren Jahreszeit damit gebrannt.